Seit der Entstehung der Arten ist zwischen Tier und Mensch eine verwandtschaftliche Nähe geblieben und die Möglichkeit, menschliche Eigenarten und Eigenheiten mit Tieren zu identifizieren, wurde immer gerne genutzt. So ist auch unsere Sprache voller Vergleiche wie:„stumm wie ein Fisch“, „falsch wie eine Schlange“, „treu wie ein Hund“, „frei wie ein Vogel“ usw. Allerdings wären Klischees wie: „eingebildeter Affe!“, „dumme Gans!“ vom Tier her gesehen unzutreffend und unstatthaft ...
Arthur Shelley hat wesentlich spezifischer eine Art Tieralphabet zur Beschreibung unseres Verhaltens im Team und an der Arbeit entwickelt:
Unter Bienen verstehen wir spontan die Arbeiterinnen (nicht die Königin oder die Drohnen), die arbeitsteilig in einen wohlgeordneten Staat eingebunden sind und mit ihrem Schwänzeltanz so eindrücklich über lohnende Futterquellen kommunizieren. Ihnen vergleichbar sind teamorientierte, bienenfleissige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Das Chamäleon ist bekannt für seine überlange Schnellzunge, seine in verschiedene Richtung schielenden Augen und seine farbliche Anpassung an die jeweilige Umwelt. Obwohl sich chamäleonartige Mitglieder sehr gerne an die jeweils vorherrschende Meinung anpassen, werden sie vom Team wenig geschätzt, da sie entscheidungsschwach und unbeständig sind.
Während 170 Millionen Jahren bevölkerten die Dinosaurier unsere Erde. Obwohl vor 65 Millionen Jahren nach einem Meteoriteneinschlag ausgestorben, sind sie noch heute bekannt und beliebt (Jurassic-Park). Als Dinosaurier werden dementsprechend meist liebevoll beschrieben jene Kollegen und Kolleginnen, die alten Traditionen verhaftet und nicht richtig in der heutigen Zeit angekommen sind.
Die Eule ist das Emblemtier der Weisheitsgöttin Athene und gilt vielleicht auch deshalb als weise, weil sie längere Zeit ruhig wie nachdenklich dasitzt und gelegentlich ein Auge zudrückt. Ihr entsprechen Menschen, die denkerisch die Nacht durchdringen und die sich als kompetente Lehrer, Mentoren oder Berater engagieren. (Für Harry Potter besorgt die Eule den Kontakt zur Zauberschule.)
Faultiere hängen fast Tag und Nacht mit dem Rücken nach unten in den Baumkronen tropischer Regenwälder. Die energiearme Blattnahrung bedingt einen stark verlangsamten Stoffwechsel und eine sparsame, bedächtige Fortbewegung. Im Arbeitsteam sind menschliche Faultiere infolge ihres Minimalismus nicht eben beliebt, andererseits macht sie die zu jeglicher Aggressivität fehlende Energie schon fast wieder liebenswürdig.
Als Kleine Menschenaffen werden die schwanzlosen Gibbons bezeichnet. Mit ihren überlangen Vorderarmen hangeln sie sich von Baum zu Baum und legen mit einem einzigen Schwung bis drei Meter zurück. In monogamen Paaren verteidigen sie ein Revier und singen im Duett mit grossem Lautrepertoire. Ihnen sind im OrganisationsZoo die fröhlichen Spassmacher zugeordnet, die sich gerne bei jeder Gelegenheit in Pose setzen.